Tiamat Steckbrief
Die babylonische Drachenfrau und Mutter aller Ungeheuer
Tiamat ist ein Fabelwesen aus der babylonischen Schöpfungsmythologie. Sie verwandelt sich von einer Ur-Göttin zu einer riesigen roten Drachenfrau. Tiamat entstand aus dem Chaos des Universums und war das Salzwasser. Sie schuf viele Ungeheuer.
Kategorie: | Fabelwesen |
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Mythologie: | Babylon |
Existenz: | göttlich |
Lebenserwartung: | unverwundbar |
Abstammung: | Götter |
Merkmal: | neutral |
Element: | Wasser |
Elementbereich: | Meer |
Behausung: | Höhle, Palast |
Vorkommen: | Persischer Golf, Babylonien, zwischen den Flüssen Euphat und Tigris (Irak) |
Eigenschaften von Tiamat
Aussehen von Tiamat
Tiamat wird als eine große, rote geschuppte Wasserschlange mit einem Pferdekörper beschrieben. Auf ihrem Kopf prangen zwei riesige Stierhörner. Sie hat gigantische Raubvogelflügel und ihre Vorderläufer gleichen Löwenpranken. Ihre Hinterbeine erinnern sehr stark an die Krallen eines Adlers. Ursprünglich war Tiamat einfach nur eine Göttin - allerdings ist nichts bekannt über ihr früheres Aussehen.
Lebensart von Tiamat
Tiamat, die Ur-Göttin der babylonischen Mythologie, entstand aus dem Chaos des Universums und war das Salzwasser. Mit ihrem Ehemann Aspu, dem Süßwasser, führte sie eine harmonische Ehe. Beide liebten die Abgeschiedenheit und Stille der Gewässer. Mit der Zeit bekamen sie natürlich Nachwuchs und der wiederum weiteren Nachwuchs. Die Enkel von Tiamat und Aspu waren so laut, dass die beiden Ur-Götter die Nerven verloren und alle neuen Götter ausrotten wollten.
Tiamat verwandelte sich zu einer riesigen Drachenfrau und bekämpfte mit allen Mitteln ihre Enkel. Das große Meer ist ihr Zuhause und sie liebt es wilde Wellen und See-Unwetter zu erschaffen.
Besonderheiten von Tiamat
Tiamat galt lange als unverletzlich, da ihre Haut von keiner Waffe durchstoßen werden kann. Sie ist die Produzentin vieler Monster und Ungeheuer.
Beschreibung Tiamat
Laut der babylonischen Schöpfungsgeschichte lebte die Ur-Göttin Tiamat, bevor die Welt entstand, im Ur-Chaos. Dann vermischte sie sich, als reines Salzwasser, mit Apsu, dem Süßwasser. Aus dieser Vereinigung entstand die erste Generation der Götter.
Deren Kinder wiederum, die Enkel von Tiamat und Apsu, waren so lärmend und ungehorsam, dass Tiamat und Apsu beschlossen, sie zu vernichten. Enki ihr Sohn erfuhr davon und warnte seine Kinder. Die Enkelkinder bannten Apsu mit einem Zauberspruch und ermordeten ihn.
Tiamat sann auf Rache und gebar eine riesige Schar von Ungeheuern, Dämonen, giftspritzenden Schlangen, Skorpionmenschen, Fischwesen und Stiermännern. Sie wollte die unrechtmäßig an die Macht gekommenen Enkel, zusammen mit ihrem Sohn Kingu, dadurch vernichten. Die Enkel wählten aus ihrer Mitte Marduk zu ihrem König und sandten ihn gegen Tiamat und deren Kreaturen in den Kampf.
Bewaffnet mit Pfeil, Bogen und Netzen zog Marduk los um Tiamat, ihre Ungeheuer und Kingu zu töten. Bei Tiamat wendete er eine List an, da sie ja unverwundbar war. Er sammelte die Winde um sich und konzentrierte sie auf Tiamat. Diese widerum öffnete ihr riesiges Maul und wollte die Winde verschlingen. Auf einem besonders schnellen Sturmwind flog Marduk auf einem Streitwagen zu ihr hin und fing die Drachenfrau mit seinen Netzen. Tiamat hielt weiterhin ihr Maul offen, um die Winde einzufangen, als Marduk ihr mit seinem Pfeil und Bogen durch den Mund direkt ins Herz schoß und sie tötete. Danach spaltete er Tiamat und formte aus ihr Erde und Himmel.
Auch Kingu nahm er gefangen und tötete ihn ebenfalls. Aus seinem Blut schuf er die Menschen. Die Ungeheuer allerdings haben sich rechtzeitig auf die Flucht begeben und sind der Verfolgung durch Marduk entkommen.
Seitdem haben sie sich über den ganzen Erdball verstreut und dort leben sie heute noch.