Sechster Himmel – Makon – Die Bibliothek des Universums
Der Sechste Himmel heißt Makon. Das bedeutet im hebräischen „Wohnstätte“. Makon hat einen Tages- und Nachtzyklus und zwei Herrscher, die alle Geschehen und Entwicklungen dort überwachen.
Sabath regiert den Tag und ordnet alle Ereignisse an, die ein Tagesablauf auf der Erde benötigt. Zebul hingegen ist der Regent der Nacht und auch er sorgt für den reibungslosen Ablauf der bekanntermaßen zu einer Erdennacht gehört.
Im Sechste Himmel wird die Akasha-Chronik produziert und gepflegt. Jedes Wesen kann darauf von jedem Ort des Universums zugreifen, doch das Geheimnis liegt im „Wie“. Die Akasha-Chronik ist ein umfassendes Nachschlagewerk in dem jeder Gedanke, jede Tat, jede Erfindung und jedes Gefühl gespeichert ist. Das Besondere daran ist aber die Zeitspanne der Erfassung. Alles was jemals war, ist oder je sein wird, ist in dieser Chronik erhalten. Ein Mensch oder Fantasiewesen kann nur geistig auf diese Chronik zugreifen, die Engel jedoch haben es sich im Sechsten Himmel ganz gemütlich gemacht, um dieses Wissen jederzeit griffbereit zu haben.
Landschaft des Sechsten Himmels – Rundgang durch die Welt des Wissens
Gelangt man über die Treppe des Ersten Himmels zur Pforte in den Sechsten Himmel, so steht man zunächst vor einem beeindruckenden Portal. Feinstes Holz, das unvergleichbar in seiner Qualität und Maserung mit anderen Holzarten ist, zeigt eine liebevolle Bearbeitung mit vielen ausdrucksvollen Schnitzereien. Welten und Wesen sind mit diesen Schnitzereien dargestellt und der Torbogen – ebenfalls aus diesem Holz, zeigt Schriftzeichen in allen Sprachen des Universums.
Durchschreitet man dieses Portal, erwartet einen zunächst eine kühle Atmosphäre der Wissenschaft. Große Gebäude unterschiedlichster Architektur aller Kulturkreise, der Erde, der Meere und verschiedener Galaxien, sind der Kern einer großen Stadt. Natürlich steckt hinter diesen zunächst willkürlich wirkenden Bauten ein größerer Plan. Makon kann man sich wie eine große Stadt mit vielen unterschiedlichen Stadtteilen vorstellen.
Der Stadtteil der Naturwissenschaften
Da wäre zunächst der Stadtteil der Wissenschaften. Die Bauten sind schmucklos in hellen Farben mit großen Glasfronten. Manche haben ein abenteuerlich futuristisches Aussehen mit gewundenen Türmen oder riesigen Kaminen. In diesen Gebäuden wird in allen Zweigen der Wissenschaften geforscht und getestet. Medizinische Geräte, die es noch lange nicht auf der Erde geben wird, müssen im Sechsten Himmel alle Prozeduren der Tauglichkeit durchlaufen. Ebenso verhält es sich mit allen anderen Geräten, die in irgendeiner Weise dem Fortschritt und der Produktion dienen.
In anderen Gebäuden arbeiten die wissenschaftlichen Mitarbeiter der Engel mit Hochdruck an den Entdeckungen und Erfindungen im chemischen und physikalischen Bereich. Meist sind dies auch die Gebäude mit den großen Kaminen, da der eine oder andere Versuch unerwünschte Explosionen auslösen kann. Damit der Druck dieser gewaltigen Explosionskräfte nicht die halbe Stadt in die Luft jagt, werden die Versuche genau unter den Kaminen gestartet und durch entsprechende Kanalsysteme direkt in die Kamine geleitet.
Umgeben ist dieser Stadtteil von weiten Äckern und Pflanzenlandschaften. Doch sie dienen nicht der Selbstversorgung oder Verschönerung. Sie sind eine zweckgebundene Pufferzone für die angrenzenden Stadtteile und verhindert die Bedrohung durch eventuelle Katastrophen und Explosionen. Hier werden Forschungen im Bereich der Ökologie, Biologie und Geologie betrieben. Neuartige Pflanzen, unbekannte Tierarten und eine einzigartige Kristallzucht versetzten immer wieder in Erstauen über die Phantasie der Natur und der Kreativität der Engel.
Das Künstlerviertel der Engel
Kein angrenzender Stadtteil wäre passender als der der schönen Künste. Luftige Bauten mit wunderschönen Terrassen und Glaskuppeln bilden den bunten Teil dieser Stadt. Begabte Engel probieren in einem weitläufigen und lichtdurchfluteten Atelier die neuesten Maltechniken und Farbkompositionen aus. Auch Skulpturen, Schnitzereien, Töpfereien und alles was den bildenden Künsten zugeschrieben wird, ist in diesem Stadtteil zu finden.
Natürlich darf auch die Musik und und vor allem der Gesang nicht zu kurz kommen. Wie ein Amphitheater thront in der Mitte des Stadtteils die Konzerthalle. Zum Teil hat sie offene Bereiche und die Musik und der Gesang, der hier geprobt wird, schallt lieblich über alle Stadtteile hinweg. In einigen Räumen probt Engel Jehoel mit den Engelschören die Lobgesänge und studiert neue Musikstücke mit ihnen ein. In anderen Räumen, die geschlossen sind und etwas abseits liegen, sind die studierenden Engel des Fachbereiches Musik und Gesang untergebracht. Sie sorgen für neue Inspirationen im musikalischen Bereich und schicken diese Impulse auf die Erde zu den Menschen und Fantasywesen.
Der Campus der Entspannung des geistigen Austausches
Gesäumt von farblich harmonierenden Blumenrabatten und wundersamen Bäumen und Büschen, bildet ein großzügiger Campus den Übergang in den nächsten Stadtteil. Der Campus dient der Inspiration und inneren Einkehr. Liebevoll erbaute Ruheplätze mit leise plätschernden Brunnen und schmuckvollen Pavillons geben den Künstlern und Wissenschaftlern zu jeder Zeit die Möglichkeit des geistigen Austausches. Duchläuft man diesen Platz befindet man sich plötzlich im Stadtteil der geistigen Wissenschaften.
Der Bezirk der geistigen Wissenschaften
Die Gebäude mit den eigenartig geformten Türmen werden von den Engeln der Astrologie und Astronomie belebt. Auf großen Dachterrassen stehen riesige Teleskope und Radarschirme. Die Engel können damit weit über alle Sieben Himmel hinweg sehen - bis in den kleinsten Winkel des Universums. Auch die Philosophie-, Sprach- und Religionswissenschaftler sind in diesem Stadtbezirk zu Hause.
Manche Gebäude sind so abenteuerlich gebaut, dass sie jedem physikalischem Gesetz widersprechen und eigentlich gar nicht stehen könnten. Doch haben die ebenso hier ansässigen Architekten-Engel alle Möglichkeiten der schöpferischen Architektur eingesetzt und wer weiß, vielleicht findet das eine oder andere Gebäude sogar irgendwann einen festen Platz auf dem Erdball der Menschen und Fantasywesen.
Alle anderen Wissenschaftler und Erfinder, die mit ihrem geistigen Gut, Dinge und Wissen erschaffen, haben hier auch ihr Plätzchen und liebevoll wird dieser Bezirk von allen anderen Engeln als etwas absonderlich belächelt.
Die Universität des universellen Wissens
Den Mittelpunkt aller Bezirke und Stadtteile bilden die Universität und die riesige Bibliothek. Wie eine große Festung ragt dieser Bereich erhöht auf einem Hügel über der ganzen Stadt heraus. Die Universität bildet einen Halbkreis mit vielen gleichmäßigen Häusern, um die Bibliothek. In der Universität wird gelehrt und unterrichtet. Engel werden hier nach ihren Talenten ausgebildet und die größten Geheimnisse der Menschen und Fantasywesen werden recherchiert und studiert.
Der Lehrplan für die Engel wird von den Seraphin und Cherubim ausgearbeitet und streng eingehalten. Zu den ganz besonderen Lehrmeistern gehören die Grigori. Von ihnen wurde schon im Fünften Himmel berichtet. Ihr Wissen über die Menschen ist jedoch viel zu wertvoll für die Engel, um es einfach verloren gehen zu lassen. So sind es dann auch hauptsächlich die Schutzengel, die den Grigori disziplinarisch als Schüler unterstehen.
Für jeden Engel – ob nun Schüler, Lehrer oder Wissenschaftler – ist der Zugang zur Bibliothek offen. Allerdings gibt es einige Abteilungen, zu denen nur auserwählte Engel Zutritt haben.
Die Bibliothek der Engel ist mehr als ein Aufbewahrungsort für Bücher
In der großen uralten Bibliothek werden alle Chroniken über alle Geschehnisse und Planungen erfasst und aufbewahrt. Alle Versuche und Experimente vom Sechsten Himmel und allen anderen Orten jeder Galaxie werden genauestens aufgeschrieben und chronologisiert.
Unendliche Bücherregale vom Boden bis zu den schwindelerregenden Höhen des goldenen Kuppeldaches, sind mit schriftlichen Werken vom Anbeginn der Zeit gefüllt. Für die Engel ist es kein Problem auch das höchstgelegenste Buch zu erreichen, da sie ja schweben können. Die Bibliothek wurde im Laufe der Zeit immer weiter ausgebaut und vergrößert. Zunächst wurde jedes freie Plätzchen des Hügels in Anspruch genommen, später wurde Stockwerk für Stockwerk in den Keller gebaut und aktuell wird der oberhimmlische Bereich erweitert. Türme und Blöcke wechseln sich aus den verschiedensten Stilrichtungen ab und es ist jetzt schon absehbar, dass der Bau niemals vollendet wird.
In den besonderen Bereichen, dessen Zutritt auch den meisten Engeln verwehrt wird, entsteht das Schicksal aller Lebewesen. Sieben Cherubim leben zurückgezogen wie Mönche dauerhaft in der Bibliothek und überwachen jede einzelne Aufzeichnung über jedes einzelne Lebewesen im Meer, auf der Erde und im Universum. Jeden Tag wird aufs neue über die Schicksale der Einzelnen beraten und die erforderlichen Schritte eingeleitet.
Sieben Phönixe umkreisen die Bibliothek, um einen feindlichen Angriff schon lange im Voraus zu verhindern. Aus Sicht der Phönixe bildet die Bibliothek den Mittelpunkt eines Sterns. Alle Bezirke sind kreisförmig mit dem exakt gleichen Abstand zur Bibliothek bebaut worden.