Die Mythologie der geheimnisvollen Kelten
Obwohl die Kelten zu den großen Gründervölkern Europas gehören, gibt es kaum fundierte Aufzeichnungen über ihre Geschichte. Die Kelten gaben ihr Wissen, ihre Gottheiten, ihre Mythen nur mündlich weiter. Durch die Eroberung des Römischen Reiches wurden die sogenannten „Festlandkelten“ an die Ränder Europas abgedrängt und nur von den „Inselkelten“ gibt es spätere Überlieferungen. Die Inselkelten bevölkerten insbesondere Irland, Wales, Schottland und in Westfrankreich die Bretagne. Erste Aufzeichnungen über die Festlandkelten gibt es nur von den antiken Chronisten der Römer und Griechen.
Die Römer waren es auch, die im Zuge ihrer Eroberungen, die ersten Beschreibungen über diese Völkergruppe verfassten.
Die Festlandkelten
Ursprünglich ging man davon aus, dass die Kelten im zweiten Jahrtausend v. Chr. ganz Westeuropa erobert haben und sich dann explosionsartig ausgebreitet haben. Doch im Laufe der Forschungen und archäologischen Funde hat sich ein anderes Bild ergeben. Es ist wahrscheinlicher, dass sich bereits in Europa ansässige Völker kulturell und sprachlich verbunden haben.
Die keltische Kultur basierte wahrscheinlich auf einen regen Handel mit anderen Völkergruppen, fortschrittlicher Landwirtschaft und Gerätschaften, kunstvollem Handwerk und einer Religion, die keine Unterdrückung forderte. So bildeten die Kelten mit der Zeit ein Geflecht aus Herrscherfamilien und Stammessippen, die zunächst durch den Handel miteinander verbunden waren. Um das Ganze dann einfacher zu machen – heute würde man „Internationalisieren“ dazu sagen – einigte man sich auf eine gemeinsame Sprache – und die war keltisch.
Der Handel sorgte dafür, dass die Gruppe der Kelten immer größer wurde und sich immer weiter ausdehnte. Etwa fünfhundert Jahre v. Chr. erreichten die Kelten ihre umfangreichste Ausbreitung und beherrschten fast 500 Jahre lang Mitteleuropa. Von Irland bis nach Spanien (Norden-Süden), von Frankreich bis in den Balkan (Westen-Osten) und vereinzelt sogar bis nach Griechenland und die Türkei wurden archäologische Spuren der Kelten gefunden.
Obwohl die Kelten niemals ein Imperium bildeten, wurde manchen Völkern die Sache langsam zu heiß. Die Römer drängten die Kelten vom Süden aus zurück, die Germanen machten den Norden dicht und im Osten wehrten sich die Daker (Volk aus dem Balkan) gegen die Wanderfreudigkeit der Kelten. Mit Julius Cäsar und der Eroberung durch das Römische Reich verschwand die keltische Kultur immer mehr aus dem mitteleuropäischen Raum und verdichtete sich auf den Britischen Inseln und Westfrankreich.
Aus irgendeinem unbekannten Grund vermieden es die „Festlandkelten“ ihre gesellschaftlichen, religiösen und kulturellen Traditionen in schriftlichen Quellen zu archivieren. Jedes Wissen wurde nur mündlich weitergegeben. Einzig den römischen Eroberern ist es zu verdanken, dass wenigsten ein bisschen über die Festlandkelten bekannt ist.
Die Römer haben alles aufgezeichnet und beschrieben, was sie über die keltische Kultur in Erfahrung bringen konnten. Sie haben Beschreibungen der frühen keltischen Gottheiten verfasst, ihre Beobachtungen über die keltische Kultur niedergeschrieben und das Ganze dann mit Interpretationen und Vergleichen zu ihrer eigenen Kultur gewürzt. Somit ist es nachvollziehbar, warum die Informationen über die frühen Kelten in Mitteleuropa doch sehr dürftig und zum Teil auch zweifelhaft sind.
Die Inselkelten
Bei den Inselkelten sah es zunächst mit den schriftlichen Überlieferungen auch sehr mager aus. Doch mit zunehmender Christianisierung und dank fleißiger Mönche, wurden die Sagen und Legenden der Kelten gesammelt und im frühen Mittelalter aufgeschrieben. Aufgrund dieser Umstände, gibt es keine Dokumentationen über den Schöpfungsmythos der Kelten, oder genaue Hinweise zu den ursprünglichen Göttern, sondern nur einzelne Legenden und zum Teil lokal abgegrenzte Mythen.
Zum Glück für alle Fantasy-Fans handelt es sich hierbei aber um all die schönen und spannenden Geschichten aus der Welt der Mythologie, Fantasy und Abenteuer. Riesen, Elfen, Kobolde, Drachen und Einhörner haben hier eine Heimat und geheimnisvolle Orte sorgen für die notwendigen Schauplätze.