Die Mythologien der Inselkelten
Die Mythologien der Inselkelten – also den frühen Bewohnern der britischen Inseln, sind in verschiedenen Erzählungen, Märchen und Sagen festgehalten und bieten reichlich Stoff für den Bereich der Fantasy. Zwischen dem 6. und 11. Jahrhundert bemühten sich irische und britische Mönche, die Geschichte der Kelten schriftlich zu erfassen. Meist handelte es sich um Mönche, deren Vorfahren Druiden oder Barden waren. Dadurch hatten diese Männer „des christlichen Glaubens“ noch einen engen Bezug zu den alten mündlichen Überlieferungen. Forscher gehen aber auch davon aus, dass einige dieser Geschichten dadurch „christlich“ verfärbt wurden. Doch wie heißt es so schön: „In jeder Geschichte steckt ein Körnchen Wahrheit“.
Die Aufzeichnungen der keltischen Mythologie setzen sich aus den vier übergeordneten irischen Sagenzyklen und den Legenden Britanniens zusammen.
Beginnend ist der "Mythologische Zyklus" der im „Buch der Landnahme Irlands“ (Lebor Gabála Érenn) genauer beschrieben ist. Hierbei wird die Geschichte der sechs großen Eroberungswellen von der Zeit der Sintflut bis zur Ankunft der Gälen oder Kelten in Irland beschrieben. Dabei spielen die Eroberer der 5. Invasion die größte Rolle in der Geschichte Irlands. Es ist das Volk der Túatha de Danann, das direkt von der Göttin Danu abstammen soll. (Über die Göttin selber ist aber nicht allzu viel bekannt). Später wurden die Túatha die Basis aller Legenden um das das „kleine Volk“ - die Feen, Elfen und Kobolde.
Danach folgt der "Ulster-Zyklus", eine Sagensammlung über den großen Helden Cú Chulainn und dem Krieg zwischen der Provinz Ulster und dem rivalisierenden Königreich Connaught.
Im "Finn-Zyklus" geht es um den sagenhaften Kriegerbund der Fianna. Die Hauptdarsteller sind der Held Fionn mac Cumhaill mit seinen Gefolgsleuten und der Hochkönig Cormac mac Airt. Fionn ist der große Verteidiger Irlands.
Im "Zyklus der Könige" werden hauptsächlich die Herrscher und Könige mit ihren Legenden beschrieben. Doch viele dieser Legenden führen wieder zu Verbindungen aus dem „Mythologischen Zyklus“.
Die walisischen Sagen wurden im "Mabinogion" gesammelt. Hierbei handelt es sich um die Legenden der frühen keltischen Gottheiten und Helden. Auch Besuche in die Anderswelt werden hier genauer beschrieben.
Das Mabinogion (leider sind sich die Wissenschaftler immer noch nicht einig, was das eigentlich bedeutet ) . ist ein Märchenbuch oder eine Sagensammlung mit vier großen Hauptgeschichten bzw. Legenden, in denen es vier Hauptdarsteller gibt. Es wird darin von den Abenteuern des Pwyll, Prinz von Dyfed , den Kindern des Meeresgotts Llyr – Brân und Mananwydan - und dem Mädchen aus Blumen, Blodeuwedd, berichtet.
Abgerundet wird die keltische Mythologie dann mit den Sagen und Legenden um den britannischen König Artus und seiner Tafelrunde. Auch die Suche nach dem heiligen Gral und die geheimnisvolle Insel Avalon gehören dazu.