Der Mythologische Zyklus Teil 5
Insgesamt herrschen die Túatha Dé Danann 197 Jahre auf Irland. Sie kultivierten die Ebenen und sorgten ordentlich für Nachwuchs. Um diesen Nachwuchs ranken sich natürlich auch die vielfältigsten Geschichten - doch davon wird an anderer Stelle berichtet. Zunächst geht es mit den Eroberungen weiter. Der finale Abschluß um das heiß begehrte Irland findet mit der sechsten Eroberungswelle durch die Milesier statt.
Dadurch verändert sich alles und die Túatha Dé Danann sorgen dafür, dass alle Fantasy-Fans dieser Welt auf ihre Kosten kommen.
Die Milesier und die große Schlacht in Tailtiu
Das nächste Volk machte sich auf den Weg nach Irland. Die Miliesier. Auch sie sollen von Skythien aus mit Schiffen aufgebrochen sein. Einige ihres Volkes vermutet man aus Spanien, Griechenland und Ägypten. Sie sprachen keltisch und wurden auch das Volk der Gälen genannt. Als die Milesier die Küste Irlands erreichten und an Land gehen wollten, leisteten die Túatha großen Widerstand. Mit einem dunklen Zaubernebel wollten sie die Landung der Neuankömmlinge unmöglich machen. Viele Milesier ertranken, da ihre Schiffe an den Klippen zerschellten.
Doch die Milesier hatten auch mächtige Druiden und Zauberer in ihrer Mitte und der oberste Druide Amergin beschwor einen magischen Wind herauf, der die Zaubernebel der Túathan einfach zurück blies und die Sicht auf die Küste freigab. Nun konnten die Milesier ohne Probleme an Land gehen.
Scheinbar wollten sie die Angelegenheit zunächst friedlich regeln und marschierten nach Tara, um mit dem Königshaus eine annehmbare Lösung zu finden. Die Milesier dachten allerdings auch nicht daran, völlig auf eine Herrschaft zu verzichten. So boten sie den drei göttlichen Königinnen des Landes - Eri, Folda und Banba - an, ihre Namen als Grundlage für die Benennung des aufgeteilten Landes zu verwenden. Damit wollten die Milesier sich das Wohlwollen der Göttinnen sichern. Die Gatten der drei Göttinnen nahmen an den Verhandlungen ebenfalls teil und entschieden, dass die Milesier zunächst auf ihre Schiffe zurück gehen sollten und mindestens einen Abstand von 9 Wogen (Wellen vor der Brandung) zum Land einhalten mussten.
Wahrscheinlich war es den Melanesiern zu langweilig auf den Schiffen oder sie waren zu ungeduldig. Sie hielten sich nicht an die Abmachung und marschierten erneut in Irland ein. Sie erlitten wieder große Verluste, doch diesmal gelang es ihnen, die Túatha in der großen Schlacht in Tailtiu (Teltown im County Meath) vernichtend zu schlagen.
Das Volk aus den Hügeln und die Anderswelt
Nach der Schlacht verhandelten die beiden Völker miteinander und vereinbarten das Land in einen oberirdischen und unterirdischen Bereich zu teilen. Die Milesier herrschten fortan überirdisch in der materiellen Welt und die Túatha Dé Danann wurden von Dagda unter die Sidhe-Hügel geführt. Mit der Zeit nannte man die Túatha dann auch die Aes Sidhe – das Volk aus den Hügeln.
Der große Meeresgott der Túatha – Manannan mac Lir - übernahm die Aufteilung der unterirdischen Gebiete und teilte sie den verschiedenen Göttern zu. Gleichzeitig wurde er auch zum König der Síde gewählt. Die Welt unter den Hügeln – Síd (= Feenhügel) – ist eine Art Parallelwelt. Die Túatha können diese Welt verlassen, um sich unter die oberirdisch lebenden Menschen zu mischen – doch die Menschen können die Welt der Sidh normalerweise nicht erreichen.
Nicht nur die Túatha waren nun in die "Anderswelt" gezogen. Alle Unterlegenen der verschiedenen Eroberungen, die überlebt hatten, haben sich dort ein Plätzchen gesucht. So entwickelte sich mit der Zeit das Reich der Toten, die magischen Reiche unter dem Meer, unglaubliche und fantastische Inseln und das mystische Land der Elfen: Tir na Nog – das Land der ewigen Jugend.