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Geister – Seelen der Verstorbenen

Die Geister gehören zwar auch zu den „feinstofflichen“ Wesen, wie die » Engel und » Dämonen, doch sie können nicht einfach in "Gut oder Böse" eingeteilt werden. Geister – davon geht der Spiritismus aus – sind die Seelen der Verstorbenen und können aus vielen Gründen in der diesseitigen Welt in Erscheinung treten.

Der Kontakt mit der feinstofflichen Welt

1847 löste eine Begebenheit ein Massenphänomen aus. Ausgangspunkt war die Familie John Fox in Hydesville, New York. In Gegenwart der beiden Töchter Margret und Katie traten Klopfgeräusche auf, die den Nachbarn der Familie auf die Idee brachten, daß dies als Alphabet zu interpretieren sei. Sie fanden heraus, daß ein Verstorbener namens Charles Ryan Kontakt zu ihnen aufnahm und angab im Hause der Fox ermordet worden zu sein. Er beschrieb seine Todesstelle im Keller und als danach gesucht wurde, fand man an der bezeichneten Stelle Haare und weitere menschliche Überreste.

Durch den daraus entstehenden Spiritismus (lat. spiritus = geist) entwickelte sich ein wahrer Boom der Geisterbeschwörungen. Spiritismus ist eine Sammelbezeichnung für alle Lehren und Praktiken mit den Geistern, und auch den Seelen von Verstorbenen, Kontakt aufzunehmen.

Um die Kontaktaufnahme auszulösen, nahm man sich bei den Händen und konzentrierte sich gemeinsam auf die Verbindung zu einem Geist. Hauptsächlich versuchte man verstorbene Familienmitglieder oder Bekannte aufzurufen. Später setzte man sich an einen Tisch und legte die Hände im Kreis auf den Tisch. Es mußte unbedingt Kontakt zwischen allen Händen bestehen, um die geistige Energie der Mitwirkenden zu konzentrieren. Mitunter konnte es ewig dauern, bis der Tisch anfing sich zu bewegen, doch das Interesse an der Kommunkikation mit dem Jenseits ließ nicht nach.

Das Gläserrücken gehörte schon fast zu einem Gesellschaftsspiel und wurde besonders gerne in den „Kaffekränzchen“ unserer Großmütter gepflegt. Hierzu legte man ein mit Buchstaben und Zahlen beschriftetes Blatt Papier auf die Mitte des Tisches und stellte ein umgedrehtes Glas darauf. Nun legten alle Beteiligten ihre Finger auf das Glas und baten die Geister um Kontakt. Kam ein Kontakt zustande sollte sich das Glas wie durch Geisterhand gesteuert zu den entsprechenden Buchstaben oder Zahlen bewegen.

Quija-Brett, auch Hexenbrett oder Magisches Brett

Das Magische Brett zur Geisterbeschwörung
Das Magische Brett zur Geisterbeschwörung

In der Weiterentwicklung dieser Techniken benutzte man ein sogenanntes Quija-Brett, auch Hexenbrett oder Magisches Brett genannt. Woher der Name Quija stammt ist nicht eindeutig bekannt. Man vermutet, daß hier das französische „qui“ und das deutsche „ja“ verbunden wurden. Die Erfindung des Quija-Brettes erwies sich als wahrer Renner und ging 1890 in Amerika in die Serienproduktion. In der Einführungswerbung hieß es:

„Das Brett ist ein wundervolles sprechendes Medium – interessant und mysteriös. Mit seinen Ergebnissen übertrifft es das zweite Gesicht, das Lesen der Gedanken und die Hellsichtigkeit. Es gibt intelligente Antworten auf jede Frage. Das Quija-Brett ist in allen guten Spielwaren-, Textilien- und Schreibwarengeschäften erhältlich“.

William Fuld erkaufte sich 1892 alle Rechte für das Quija-Brett und benannte seine Firma in Quija Novelty Company um. Er produzierte und verkaufte Millionen von magischen Brettern. Auch seine Erben konnten sich noch bis 1966, als sie die Firma an die Spielwarenfabrik Parker Brothers verkauften, über den ungebrochen erfolgreichen Verkauf des Quija erfreuen. Es heißt, daß Parker Brothers seit der Übernahme von Quija Novelty Company genauso viele Quija-Bretter wie Monopoly-Spiele verkauft hat. Der Werbeslogan der Firma Parker lautet: „ Es ist nur ein Spiel – oder vielleicht doch nicht?“

Auf der Suche nach Antworten

Heutzutage werden viele Medien genutzt, um eine Verbindung mit der Anderswelt aufzunehmen. Kristallkugeln, Pendel, Schwarze Spielgel und auch die Tarot- oder Wahrsagekarten, alle sind Mittel um sich in den notwendigen Zustand der Entspannung zu versetzen und seinen Geist zu öffnen.

Warum suchen wir den Kontakt zu den Geistwesen?

Zu allen Zeiten beschäftigte die Menschen die Fragen: Woher komme ich? Was bin ich? Wohin gehe ich? Doch aufschlußreiche Antworten wurden nie geliefert. Jedenfalls nicht von den Stellen, von denen man sich Erklärungen erhoffen könnte. Herrscher suchten selber nach diesen Antworten, Kirchenoberhäupter und -Diener verboten schon das Nachdenken darüber, Politiker wollten sich mit diesen Fragen nicht öffentlich auseinandersetzen und Wissenschaftlern fehlten die Beweise.

Woher sollte der so neugierige und wißbegierige Mensch also seine Antworten bekommen?

Es werden in vielen Büchern viele Möglichkeiten beschrieben den Kontakt mit Engeln herzustellen und von ihnen Beistand in schwierigen Situationen zu erbitten. Sie können den richtigen Weg weisen, uns unsere Aufgaben im Leben zeigen und dabei helfen, wichtige Entscheidungen zu treffen. Andere Bücher und Medien zeigen den Weg und die Hilfsmittel mit Verstorbenen in Verbindung zu treten, um dort die gewünschten Antworten zu erhalten. Von ihnen erfahren wir vielleicht mehr über das Leben, das Leben danach und verlieren sogar die Angst vor dem eigenen Tode. Mit unserem eigenen Geiste sollen wir das unerschöpfliche Wissen des Universums anzapfen können.

Warum war jedoch das Wissen um diese Möglichkeiten früher nur den Auserwählten vorbehalten? Diese wiederum hatten großen Respekt vor den Geistwesen und gaben ihr Wissen nur im Geheimen und nach vielen Jahren des Studiums weiter. Es scheint, als wußten sie mehr über die Kräfte und Mächte mit denen man in Verbindung treten konnte und auch welches Glück und welche Gefahren zu erwarten waren.

Selbst Goethe hat schon in seinem Gedicht des Zauberlehrlings den sorglosen Umgang mit den Geistern beschrieben und mit dem Zitat der bekannten Zeile „ ... Die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los. ...“ wird hintergründig darauf hingewiesen, daß wir nicht wissen können, wem wir Tor und Türe öffnen.

Alleingelassen mit all diesen Fragen und Hinweisen, bleibt nur dem Mensch selbst die Entscheidung, wie und wo er seine Antworten erhalten möchte.